Paul Winzen *24.11.1911 in Dortmund
Paul wurde als jüngstes Kind der Familie Winzen geboren. Wann er sein Elterhaus verließ, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Im Dortmunder Adressbuch von 1941 wird er noch unter dieser Adresse geführt, als Beruf ist Schreibwarenhändler angegeben.
Paul Winzen war Mitglied und führende Persönlichkeit einer Widerstandsgruppe, die aus freidenkerischen/freireligiösen Organisationen hervorgegangen war. Man traf sich zu Theaterbesuchen, besuchte Ausstellungen und diskutierte überunterschiedlichste Themen. Politisch lehnten sie sowohl den sowjetischen Kommunismus als auch die Sozialdemokratie ab. Man setzte sich für eine humanistische Gesellschaftsordnung ein.
Nach 1933 traf sich die Dortmunder Gruppe, die nach ihrem Gründer Paul Winzen auch Winzen-Gruppe genannt wurde, an verschiedenen Orten und organisierte den Widerstand: So druckte man Flugblätter gegen das NS-Regime und hörte ausländische Radiosender ab.
Als sich 1940 schließlich ein Spitzel in die Gruppe einschlich und die Mitglieder verriet, wurden als Angehörigen der Winzen-Gruppe festgenommen.
Der Prozess gegen Paul Winzen fand im Februar 1942 in Berlin vor dem Volksgerichtshof statt. Er und ein weitere Kopf der Gruppe, Josef Kasel (siehe dazu Stolperstein Gneisenaustr. 89) wurden wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Winzen verurteilte man außerdem wegen „Rundfunkverbrechen“.
Das Urteil wurde am 12.6.1942 in Berlin-Plötzensee vollstreckt.