Wiedereröffnung einer jüdischen Grundschule
Bundesweit gibt es lediglich neun jüdische Grundschulen. In Dortmund soll nun spätestens zum Schuljahr 2022/23 nach Köln und Düsseldorf die dritte jüdische Grundschule in Nordrhein-Westfalen eröffnet werden. Als Standort haben sich die Stadt und die Jüdische Kultusgemeinde auf die ehemalige Hauptschule am Ostpark geeinigt. Die zweizügige Schule wird damit in unmittelbarer Nachbarschaft zur Berswordt-Grundschule liegen, die schon jetzt von vielen Kindern aus jüdischen Familien besucht wird. Ein gemeinsames Schulzentrum, in das auch die Franziskus-Grundschule einbezogen ist, soll das integrative Miteinander stärken.
Mit der Wiedereröffnung einer jüdischen Schule wird in Dortmund der Renaissance einer Bildungseinrichtung Rechnung getragen, deren Geschichte vor rund 175 Jahren begann und die erst durch die Verbrechen der Nationalsozialisten gewaltsam beendet wurde: Der 30. Juni 1942 war der letzte Tag, an dem jüdische Schüler in Deutschland unterrichtet werden durften. Wenn 80 Jahre später nun in Dortmund erneut eine jüdische Schule eröffnet wird, dann ist das ein starkes Zeichen für die Existenz und die Zukunft jüdischen Lebens in der Stadt.