Alfred Vogelsang *19.04.1913
Helene Vogelsang *17.05.1887
Paul Philipp Vogelsang *26.06.1909

Asselner Hellweg 99, Brackel

Der gebürtige Dortmunder Metzger Ludwig Vogelsang besaß und bewohnte seit 1906 die Räumlichkeiten im Asselner Hellweg 99. Zwei Jahre nach seinem Einzug heiratete er die aus Hannover stammende Helene Cohn, die nach dem Tode ihres Mannes 1938 das Haus erbte.

Helene musste das Haus 1940 verlassen und lebte fortan in verschiedenen Judenhäusern der Stadt. Anfang 1942 wurde sie nach Riga deportiert und wahrscheinlich bereits dort kurze Zeit später ermordet.

Ludwig und Helene hatten zwei Söhne: Paul Philipp, der wie sein Vater Metzger wurde, und Alfred.

Paul Philipp heiratete 1937 die Verkäuferin Henrietta Jacob aus Lenhausen, welche im folgenden Jahr bei Familie Vogelsang einzog.
Im Zuge der Reichspogromnacht wurden Paul und Alfred etwa fünf Wochen im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Nach der Entlassung heiratete Alfred im Februar 1939 in Castrop-Rauxel Dorothea Heymann. Im Mai desselben Jahres flüchtete das Paar zusammen mit Paul Philipp und dem Dortmunder Alfred Gottschalk nach Brüssel. Henrietta folgte ihrem Mann Anfang 1940. Nach dem deutschen Überfall auf Belgien im Mai desselben Jahres wurden Paul und Alfred mit ihren Ehefrauen inhaftiert und in das französische Lager Gurs gebracht. Im Sommer 1942 wurden die vier kurzzeitig aus dem Lager entlassen, dann aber erneut in Gurs inhaftiert. Anfang 1943 erfolgte die Deportation über das Lager Drancy bei Paris nach Ausschwitz. Seitdem galten Alfred, Paul und Dorothea als verschollen und wurden nach Kriegsende amtlich für tot erklärt.

Henrietta, 1943 hochschwanger, entging auf Grund ihrer Schwangerschaft der Deportation – im Mai 1943 brachte sie die gemeinsame Tochter Jacqueline zur Welt. Die beiden überlebten als einzige Familienmitglieder den Holocaust und wanderten 1947 in die USA aus.

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