Helena Schweitzer, geb. Pins, *14.9.1887
Norbert Willi Schweitzer *26.12.1923
Chemnitzer Str. 8, Do-West
Die aus Lüdinghausen stammende Helena Schweitzer lebte mit ihrem Ehemann Siegfried sowie den Kindern Norbert Willi und Lore in der Chemnitzer Straße. Während ihr Ehemann 1936 verstarb und die Tochter Lore nach England gelangte, überlebten sie und der Sohn Norbert die Shoah nicht.
Die Kinder brachte man am 4.1.1939 mit einem Kindertransport in die Niederlande, wo sie in verschiedenen Hotels untergebracht wurden. Norbert lebte zunächst in Eindhoven und in der Wieringermeer, wo er in einer landwirtschaftlichen Ausbildungsstätte für jüdisch-deutsche Flüchtlinge eine Lehre absolvierte. Die Jugendlichen sollten nach ihrer Ausbildung nach Palästina auswandern.
Das Ausbildungslager wurde jedoch 1941 aufgehoben und alle Lehrlinge nach Amsterdam umgesiedelt. Im Mai 1943 wurde Norbert Schweitzer nach Auschwitz-Sachsenhausen deportiert. Im Februar 1945 gelangte er in das KZ Flossenburg, 14 Tage später in das Außenlager Oberstraubling bei Regensburg. In den Gedenkbüchern des Bundesarchivs und der Niederlande ist für Norbert Schweitzer das Todesdatum 2.5.1945 verzeichnet.
Helena Schweitzer lebte noch einige Monate im Haus Chemnitzer Str. 8, bevor sie mehrmals in kurzer Zeit den Wohnort wechselte. Ihre letzte Adresse in Dortmund war die Paderborner Str. 108. Von dort aus wurde Helena Schweitzer am 29.7.1942 nach Theresienstadt deportiert. Zwei Jahre später, am 9.10.1944 wurde sie nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich direkt nach ihrer Ankunft ermordet wurde.