Stefan Ferdinand Schminghoff, *20.2.1888 in Brambauer

Kurfürstenstraße 32, Do-Nord

Stefan Ferdinand Schminghoff war Sohn des Bergmanns Theodor Schminghoff und dessen Ehefrau Maria, geborene Nordicker. Die Familie lebte in Brambauer im Haus mit der Nummer 79, Straßennamen waren noch nicht eingeführt. Später wohnte die Familie in der Waltroper Straße 54, dann Waltroper Straße 128.

1916 zog Stefan Schminghoff nach Dortmund in die Evinger Straße 15. Zu dieser Zeit war er bereits mit Ottilie Böhm (*6.1.1891) verheiratet.

Durch das Hauptarchiv der Ruhrkohle AG ist bestätigt, dass Stefan Schminghoff zumindest kurzzeitig als Hauer auf der Zeche Kaiserstuhl II in Dortmund beschäftigt war. Später findet sich der Wohnsitz der Eheleute Stefan und Ottilie Schminghoff in der Kurfürstenstraße 32 in der Dortmunder Nordstadt.

Über die Verfolgung und Verhaftung von Stefan Schminghoff ist nur wenig bekannt. Er wurde aufgrund seiner Homosexualität sowie Verstößen gegen § 175 verfolgt und musste bereits 1928/29 eine Haftstrafe im Gefängnis in Münster verbüßen. Am 12. Juni 1940 wurde er in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert und bekam die Häftlingsnummer 25236.

Stefan Schminghoff findet sich außerdem in der sog. „Büge-Liste“ wieder. Emil Büge war ein Funktionshäftling in der Schreibstube des KZ Sachsenhausen. Er fertigte Listen mit den Namen der im KZ ermordeten 175er-Häftlinge an. Nach den Berichten von Emil Büge wurden allein in der Zeit von 1940 bis 1943 etwa 600 homosexuelle Männer in Sachsenhausen ermordet.

Stefan Schminghoff wurde am 19. Juli 1940 im KZ Sachsenhausen ermordet. Im Totenschein findet sich eine chronische Nierenentzündung als Todesursache. Seine Urne wurde in einem Sammelgrab in Berlin-Altglienicke, Schönfelder Allee, beigesetzt.

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