Markus Schiffmann *21.7.1885
Mirl Glawa genannt Eva Schiffmann, geb. Rand, *15.3.1896
Grete Schiffmann *7.3.1922
Lambachstr. 7, Do-Nord
Markus Schiffmann stammte ursprünglich aus dem damals zu Österreich-Ungarn gehörenden Galizien und kam 1918 nach Dortmund. Zuvor hatte er in der österreichisch-ungarischen Armee gedient. Sein Geburtsname Mordechai Shifman änderte er in Markus Schiffmann.
In Dortmund war er als Händler bzw. Lagerarbeiter tätig. 1920 heiratete er seine Frau Eva, die ursprünglich ebenfalls aus Galizien stammte, mittlerweile aber in Duisburg lebte. Das Ehepaar hatte drei Kinder, von denen die Söhne Erwin und Samuel Salomon die Shoa überlebten, die Tochter Grete jedoch das Schicksal ihrer Eltern teilte.
Erwin verließ 1937 Dortmund, emigrierte zwei Jahre später nach Dänemark und floh 1943 von dort aus nach Schweden. Samuel Samolon wurde zunächst mit seinen Eltern und der Schwester deportiert, gelangte aber 1939 in ein zionistisches Pionierlager in Bialystok. 1941 erreichte er Palästina, wo er mit seiner Familie in einem Kibbuz lebte.
Infolge des Ersten Weltkrieges hatte die Familie die polnische Staatsangehörigkeit erhalten, deshalb wurden die noch in Dortmund lebenden Familienmitglieder am 28.10.1938 im Zuge der „Polenaktion“ in Richtung Polen deportiert. Zunächst lebten sie in Zbaszyn und kamen nach dem deutschen Angriff auf Polen bei Verwandten in Turka unter, bevor sie in das Ghetto von Sambor kamen. Ihr weiteres Schicksal liegt im Dunkeln, so ist unklar, ob sie Opfer der Einsatzkommandos wurden oder im Vernichtungslager Belzec ermordet wurden.
Markus, Eva und Grete wurden 1956 für tot erklärt.