Siegmund Poppert kam ursprünglich aus den Niederlanden und ist erstmals 1905 in Dortmund gemeldet. Seinen Beruf gab er damals mit „Reisender“ und „Lagerist“ an. Siegmund blieb jedoch nach 1905 nicht durchgängig in Dortmund, immer wieder ging er auf Reisen.

1910 siedelte er sich dauerhaft in Dortmund an. Im Dezember 1910 heiratete er Selma, geb. Rauner, mit der er 1912 den Sohn Erich Karl bekam. 1914 wurde der zweite Sohn mit dem Namen Walter Michel geborgen. (Zu Walter Michel Poppert siehe den Stolperstein Hohestr. 61 ½ ).

Während des Ersten Weltkriegs ging Selma mit ihren Söhnen in die Niederlande und auch in den Jahren danach verließ die Familie gemeinsam immer wieder Dortmund, um in den Niederlanden zu wohnen. Bei ihnen war oft Selmas Schwester, Olga Rauner.

Selma Poppert verstarb 1924. Im darauf folgenden Jahr heiratete Siegmund Selmas Schwester Olga, mit der er Tochter Ilse Selma Martha bekam.

Zwei Jahre später verließ der älteste Sohn der Familie Poppert, Erich Karl, Dortmund und zog Richtung Frankfurt. Nachdem er nochmals für einige Zeit nach Dortmund zurückkehrte, zog es ihn 1933 in die Niederlande. Dort heiratete er 1934 Herta Speier. Sie bekamen eine Tochter.

Im Mai 1943 wurde Erick Karl nach Westerbork gebracht und von dort wenige Tage später nach Sobibor deportiert. Nachweislich lebte er im September 1943 noch, was danach mit ihm geschah, ist jedoch unklar. Man muss davon ausgehen, dass er in Sobibor ermordet wurde.
Seine Frau und seine Tochter überlebten den Holocaust.

Erich Karls Vater Siegmund, seine Stiefmutter Olga und seine Halbschwester Ilse waren Erich Karl 1938 in die Niederlande gefolgt. Sie lebten in Amsterdam, wo sie im November 1942 verhaftet und nach Westerbork gebracht wurden. Von dort deportierte man sie nach Auschwitz, wo sie ermordet wurden.