Dorothea Pinkus, geb. Hirsch *17.1.1857
Max Pinkus *14.2.1890
Regina Pinkus *21.7.1896

Adlerstr. 101, Do-West

Familie Pinkus stammt ursprünglich aus Posen. Sämtliche Kinder der Familie, neben Max und Regina die Geschwister Paula (*1896), Gustav (*1898) und Isidor (*1901) wurden dort geboren. Warum und wann sie nach Dortmund kam, ist heute unklar. Eventuell geschah dies im Zuge des I. Weltkriegs, in dem Familienvater Pinkus und zwei Söhne fielen. Nachdem Posen an Polen gefallen war, machte sich die deutschstämmige Familie Pinkus vermutlich auf den Weg nach Deutschland.

Bis auf Paula kam Familie Pinkus wahrscheinlich zunächst in Münster unter.
Paula heiratete zu einem unbekannten Zeitpunkt den Buchbinder Fritz Günther, der nach Dortmund zog und seine Ehefrau mit den Brüdern Isidor, Max und Gustav nachholte.
Günther war evangelisch und auch Paula nahm diese Konfession an. Das Ehepaar bekam zwei Kinder, Liselotte und Heinz. 1928 verzog die Familie nach Breslau.

1922 zog Mutter Dorothea gemeinsam mit Tochter Regina nach Dortmund in die Adlerstraße. Max und Isidor zogen nun zu Mutter und Schwester. Gustav hingegen zog nach Hamm.

Durch Heirat zogen in den 1930er Jahren die Familienmitglieder nacheinander aus. Zuerst verließ Isidor nach der Eheschließung mit Else Vogelsang die Adlerstraße. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Hermann und Fanny und verließ Deutschland 1933 Richtung Niederlande. 1942 wurde die Familie erst nach Westerbork und dann nach Auschwitz deportiert, wo Else und die Kinder vergast wurden. Isidor überlebte das KZ.

Max Pinkus, Frisör, starb 1939. Er vergiftete sich, als er auf Druck der Nationalsozialisten von seinem Chef entlassen worden war.
Gustav Pinkus verstarb in Riga, nachdem man ihn dorthin deportiert hatte.

Regina heiratete nicht und blieb bei ihrer Mutter. Gemeinsam wurden sie 1941 gezwungen, ins „Judenhaus“ an der Stiftsstr. 21 überzusiedeln.
Regina wurde 1942 nach Riga deportiert, wo sie verstarb.
Mutter Dorothea wurde zu einem weiteren Umzug in Dortmund gezwungen und später ins KZ Theresienstadt gebracht, wo sie 1943 verstarb.

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