Synagoge-um-1900 Fotografie
Blick auf die Synagoge vom Grafenhof, um 1925
Synagoge um 1900, Blick auf die Kanzel
Das Innere der Synagoge mit Blick auf die Kanzel, 1900
Alte-Dortmunder-Synagoge,-Blick-vom-Grafenhof,-um-1925 Fotografie
Blick auf die Synagoge von der Hansastraße, um 1910

Das religiöse und kulturelle Zentrum der Jüdischen Gemeinde Dortmunds

Als die Jüdische Gemeinde Dortmund ihre prächtige Synagoge am 6. Juni 1900 einweihen konnte, lobte Oberbürgermeister Schmieding sie als „Zierde der Stadt für ewige Zeiten“. Sie ersetzte das seit 1854 genutzte Bethaus am Wüstenhof, das für die wachsende Gemeinde längst zu klein geworden war. Die Einweihung der Synagoge an der Hansastraße/Ecke Hiltropwall, einem der exponiertesten Plätze innerhalb des Wallrings, bedeutete für die Jüdische Gemeinde einen kulturellen Höhepunkt. Die Synagoge war nicht nur religiöses, sondern auch kulturelles und gesellschaftliches Zentrum der liberalen Jüdischen Gemeinde. Hier fanden neben Gottesdiensten vor allem Versammlungen zum sozialen und intellektuellen Austausch statt.
Prominente Rabbiner wie Benno Jacob und Ernst Appel prägten das Gemeindeleben und öffneten ihre Türen für die christliche Stadtbevölkerung. Viele Jahre lang fanden Orgelkonzerte abwechselnd in der Reinoldikirche und in der Synagoge statt.

Als die Dortmunder NSDAP 1938 ihren Sitz an der gegenüberliegenden Straßenseite eröffnete, geriet die Synagoge mehr und mehr ins Visier der Nationalsozialisten. Aus ihrer Sicht stellte die Synagoge einen „Schandfleck“ im Bild der Stadt dar.
Am 3. Oktober 1938 begannen sie mit dem Abbruch des Gotteshauses, nachdem sie das Grundstück unter dem Vorwand, die Fläche für eine neue Verkehrsführung zu benötigen, zwangsweise enteignet und „arisiert“ hatten. Zuvor hatte die Gemeinde mehrmals verweigert, dieses und andere Grundstücke zu „städtebaulichen Zwecken“ an die Stadt zu verkaufen. Ende Dezember 1938 waren die Abbrucharbeiten beendet, bis Kriegsende lag die Fläche brach. Nach Kriegsende platzierte die Stadt ausgerechnet hier eine öffentliche Toilettenanlage.
Seit 1998 heißt der Theatervorplatz „Platz der Alten Synagoge“, um an die ehemalige Synagoge zu erinnern.

 

 

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