Walther Löwenstein, *27.8.1893 in Aplerbeck
Märtmannstr. 40, Aplerbeck
Walther Löwenstein war der Sohn des Metzgermeisters Salomon Löwenstein und seiner Frau Bertha, geb. Hope. Die Eltern waren Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Die Familie wohnte über lange Jahre in der Märtmannstr. 40.
Walther Löwenstein trat beruflich in die Fußstapfen seines Vaters und übernahm später den elterlichen Metzgereibetrieb und das elterliche Haus.
 
Walther Löwenstein heiratete seine nichtjüdische Frau Johanna, geb. Viets, am 10. Februar 1931 in Aplerbeck. Aus der Ehe ging die Tochter Lotte hervor, die im Januar 1932 in Aplerbeck zur Welt kam.
Da Walther Löwenstein in einer sogenannten „bevorrechtigten Ehe“ mit einer Nichtjüdin lebte, war er lange Zeit vor den extremen nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen geschützt. 
 
1939 wurde sein Metzgereibetrieb geschlossen und er musste daraufhin Zwangsarbeit im Straßenbau leisten.
Gegen Ende September 1944 wurden alle noch in Dortmund in „bevorrechtigter Ehe“ lebenden männlichen Juden von der Gestapo festgenommen und am 29. September in ein Arbeitslager nach Weißenfels gebracht. Die Deportierten wurden dort zur Zwangsarbeit für Chemie- und Hydrierwerke zur Produktion von Kraftstoffen gezwungen. 
 
Im Februar wurden sie nach Theresienstadt deportiert. Dort kam Walther Löwenstein am 12. Februar 1945 mit weiteren Dortmunder Juden mit dem Transport XVI/6 aus Leipzig an und erlebte die Befreiung im Mai 1945, kehrte jedoch nicht nach Dortmund zurück. 
 
Zwei Dortmunder*innen, die ebenfalls nach Theresienstadt deportiert worden waren, bezeugten den Tod von Walther Löwenstein an einer Flecktyphuserkrankung im befreiten Theresienstädter Ghetto. Beide Zeug*innen konnten den Tod nicht genau datieren, daher wurde Walther Löwenstein zum 31. Mai 1945 für tot erklärt.
 
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