Johanna Krampen, geb. Simon, *2.12.1887 in Dortmund
Dresdener Str. 61, Do-West
Johanna Krampen war die Tochter des Händlers Simon Simon und seiner Ehefrau Henriette, geb. Bohn.
Johanna war die Mittlere der drei Töchter des Ehepaares Simon. Ihre Schwestern hießen Lina und Emma. Die Familie lebte lange Zeit im Haus Leopoldstr. 61, das der Vater um 1900 erworben hatte. Nach dem Tod des Vaters 1906 ging das Haus in den Besitz der Mutter über, die dort noch bis Dezember 1932 wohnte.
Kurz nach Ende des 1. Weltkriegs – am 13. November 1918 – zog ein neuer Mieter in das Haus Leopoldstr. 61 ein: Der evangelische Kaufmann Wilhelm Krampen (*9.10.1874 in Hinsbeck). Wilhelm Krampen wird in den Adressbüchern auch als Handelsvertreter, Tabakwaren-Agent und Eigentümer der Firma Wilhelm Krampen & Co. bezeichnet; seine Firma war ein Zigaretten-Agentur-Geschäft.
Am 12. Dezember 1919 heirateten Wilhelm Krampen und Johanna Simon in Dortmund standesamtlich. Beide behielten ihr religiöses Bekenntnis bei. Aus der Ehe gingen, soweit ersichtlich, keine Kinder hervor.
1921 verließ das Ehepaar Krampen das Haus Leopoldstr. 61 und zog in die Nordstr. 44, wo es bis 1926 wohnte. Der letzte Wohnsitz war die Dresdener Straße 61, in der das Ehepaar seit 1928 lebte.
Durch ihren nichtjüdischen Ehemann war Johanna Krampen anfangs vor den schwersten Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten geschützt, da sie in einer sogenannten „bevorrechtigten Ehe“ lebte.
Wilhelm Krampen verstarb am 30. August 1941 im Johannes-Hospital an einer Lungenentzündung. Mit ihrem Ehemann verlor Johanna Krampen den Schutz der „bevorrechtigten Ehe“.
Im März 1943 wurde Johanna Krampen von Dortmund nach Auschwitz deportiert und dort höchstwahrscheinlich direkt nach der Ankunft ermordet.