Julius Klonower *17.5.1881
Henriette Klonower, geb. Lichtmann *24.7.1886
Ottilie Klonower *5.10.1912
Brackeler Hellweg 116, Brackel
Henriette und Julius Klonower wurden beide auf dem Gebiet des heutigen Polen geboren. Spätestens 1910 sind sie in Dortmund nachweisbar.
Das Ehepaar hatte insgesamt fünf Kinder: Neben Ottilie, der ältesten Tochter, gehörten Liselotte (*1914), Helmuth (*1915), Irma (*1920) und Ruth (1924) zur Familie.
Ottilie erkrankte im Alter von acht Jahren vermutlich an Meningitis, die eine schwere geistige Behinderung nach sich zog. Lange Zeit lebte sie in einem Heim, bevor sie 1939 ins Provinzialkrankenhaus Aplerbeck gebracht wurde und dort 1940 verstarb. Die offizielle Todesursache lautete „Idiotie, Lungentuberkulose“. Ottilie ist eine von zahlreichen geistig oder körperlich eingeschränkten Menschen, die in der NS-Zeit in der Aplerbecker Anstalt den Tod fanden.
Ihre Eltern Julius und Henriette wurden eventuell 1941 nach Riga deportiert und kamen dort ums Leben. Sicher ist dies jedoch bis heute nicht nachzuweisen.
Die anderen vier Familienangehörigen überlebten den Holocaust.
Lieselotte verließ Dortmund 1935 Richtung Leipzig und zog 1938 nach Köln. Später verließ sie Deutschland und ging nach Palästina. Auch Helmuth verließ Dortmund und zog zuerst nach Hamburg, ging dann nach Dänemark und 1937 schließlich nach Palästina. Irma wiederum ging nach Brandenburg in einen Ausbildungsbetrieb für junge Leute, die nach Palästina auswandern wollten. Über Dänemark und Schweden gelang ihr die Flucht vor der NS-Verfolgung, Palästina erreichte sie 1949.
Das jüngste Familienmitglied, Ruth, gelangte mit Hilfe eines Onkels in einen Kindertransport nach Belgien und von dort ins neutrale Ausland. Sie erreichte Israel mit dem ersten Auswandererschiff nach der Unabhängigkeitserklärung des Staates.