Hermann Kleeblatt *12.9.1874
Lina Kleeblatt, geb. Weinberg *31.5.1873
Walter Kleeblatt *20.10.1901
Arthur Kleeblatt *6.7.1903
Lindenhorster Str. 237, Eving
Hermann und Lina Kleeblatt stammten nicht aus Dortmund. Hermann wurde in Lütgeneder, Lina in Herzebrock geboren. 1898 zogen sie nach Dortmund und betrieben einen Lebensmittel- und Textilhandel in der Lindenhorsterstraße.
Das Ehepaar hatte drei Söhne: Walter, Arthur und Richard (*13.6.1906), die in Dortmund geboren wurden.
Nach der Reichskristallnacht wurde Hermann Kleeblatt für fünf Tage in der Steinwache inhaftiert.
Nach diesem Erlebnis verließ Familie Kleeblatt Dortmund und zog in die Niederlande. Arthur ging als Erster, der Rest der Familie folgte 1939 nach.
1943 schließlich wurden erst Sohn Walter und dann die Eltern Lina und Hermann in das Lager Westerbork gebracht. Lina war zu diesem Zeitpunkt in einem so schlechten körperlichen Zustand, dass man sie sofort in die Krankenbaracke schaffte. Dort verstarb sie im Dezember desselben Jahres.
Walter wurde nur 14 Tage nach seiner Einlieferung in Westerbork nach Sobibor transportiert, wo er anscheinend noch im gleichen Jahr verstarb.
Hermann Kleeblatt wurde im Februar 1944 nach Bergen-Belsen deportiert, wo er im September 1944 starb.
Arthur, der Deutschland bereits vor seiner Familie verlassen hatte, lebte mit seiner Frau Rosi Rindskopf, die er 1933 in Köln geheiratet hatte, in Amsterdam und arbeitete dort als Kaufmann. Bereits im Sommer 1942 waren sie von Westerbork nach Auschwitz gebracht worden, wo sie innerhalb von zwei Monaten beide verstarben.
Sohn Richard überlebte als Einziger der Familie Kleeblatt den Holocaust.