Kaufhaus „Gebrüder Kaufmann“
Die ersten Kaufhäuser Dortmunds sind in den 1880er Jahren von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt eröffnet und geführt worden. Zu einem der größten entwickelte sich das Kaufhaus „Gebrüder Kaufmann“. 1883 von Salomon und Hermann Kaufmann am Westenhellweg 46 gegründet, expandierte die Firma nach einem Besitzerwechsel im Jahr 1906 bis zur Ecke Hansastraße. Das neue Hauptgebäude mit seinem charakteristischen Runderker und den Hansa-Arkaden war eines der schönsten Häuser der Geschäftsstraße und zog in den späten 1920er Jahren auch mit seiner prächtigen Weihnachtsbeleuchtung viele Schaulustige an.
Das beliebte und umsatzstarke Kaufhaus geriet 1933 schnell ins Visier der nun regierenden Nationalsozialisten. Boykottaufrufe, Schikanen und Angriffe auf das Geschäft führten zur erzwungenen „Arisierung“: 1938 ging der Betrieb in „arische Hände“ über – in den Besitz der Harm KG. Dem Teilhaber Leo Jonas, lange Jahre Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Dortmunds, und seiner Frau gelang die Flucht in die USA. Die Mitinhaberin und Witwe Josefine Wertheim wurde in Auschwitz ermordet.