Dr. Albert Katz, *14.7.1904 in Bodenfelde
Dreihüttenstr. 8, Do-Ost
Albert Katz zog im August 1930 – damals noch als Referendar – von der Kochstr. 26 in das Haus des jüdischen Textilhändlers Arthur Jordan in der Dreihüttenstr. 8. Vorher lebte der in Berlin.
Am 27. März 1931 heiratete er die Tochter seines Hauswirts Anne Jordan (*6.5.1906, Dortmund) und zog mit ihr am 1. Oktober 1931 nach Berlin. Das Paar kam im darauffolgenden Juni nach Dortmund in das Haus der Eltern zurück, meldete sich aber ein Jahr später wieder nach Berlin ab. Offenbar hielten sie sich Anfang 1934 in den Niederlanden auf, meldete sich aber am 2. August 1934 erneut in Dortmund an. Die Tochter Gabriele Katz wurde am 25. August 1933 in London geboren. Am 18. November 1936 meldete sich Albert Katz nach Alkmaar, Niederlande, ab. Am 8. Dezember 1936 folgten seine Frau und seine Tochter.
Im Adressbuch 1933 ist Dr. Albert Katz als Rechtsanwalt mit einer Kanzlei am Ostenhellweg 61 und dem Wohnort Dreihüttenstr. 8 verzeichnet. In den Jahrgängen 1936 und 1937 findet er sich – infolge des Berufsverbots für jüdische Anwälte – als Versicherungsagent an seiner Wohnadresse, Dreihüttenstr. 8.
In den Niederlanden ist die Familie 1940 nach Hilversum verzogen. Alle drei wurden ab dem 29. Januar 1942 in Westerbork interniert und von dort aus am 11. Januar 1944 nach Bergen-Belsen deportiert. Albert Katz sollte von dort aus am 10. April 1945 nach Theresienstadt deportiert werden und ist vermutlich auf dem Transport dorthin am 13. April 1945 an Typhus gestorben.
Anne Jordan und ihre Tochter Gabriele wurden in Bergen-Belsen befreit und waren ab Juli 1945 wieder in Hilversum gemeldet, wo Anne Katz 1982 verstarb. Gabriele Katz lebte um 1960 unter anderem Namen in San Francisco.