Johanna Jagusch, geb. Katzki, *21/23.12.1858 in Nibork/Masuren
Alfred Jagusch, *24.2.1894 in Straßburg/Westpreußen
Thekla Jagusch, geb. Heimberg, *26.12.1904 in Brilon
Dieter David Jagusch, *5.9.1937 in Dortmund

Alexanderstraße 30, Do-West

Johanna Jagusch und ihr Ehemann Adolf Jagusch lebten seit dem Ende des Ersten Weltkriegs in Dortmund. Adolf Jagusch verstarb bereits vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten. Das Ehepaar hatte sieben Kinder, die alle vor dem Umzug nach Dortmund geboren wurden.
Der Sohn Alfred Jagusch betrieb in Königsberg bis 1934 eine Buchhandlung. 1934 zog er aus Königsberg zu seinen Eltern nach Dortmund.
Am 29. November 1935 heiratete er Thekla Heimberg. Der gemeinsame Sohn Dieter David kam am 5. September 1937 zur Welt. Die Familie gehörte der jüdischen Gemeinde Dortmunds an. Die Familie lebte ab 1939 gemeinsam mit der Mutter Johanna Jagusch in der Alexanderstraße 30.
Alfred Jagusch war in Dortmund bis 1939 auf der Zeche Kaiserstuhl als Bergmann tätig. Er stand unter Beobachtung der Gestapo. Für 10 Tage wurde Alfred Jagusch in ein Arbeitslager eingewiesen. 1939 wurde er vor einer geplanten Verhaftung gewarnt und floh daraufhin in die Niederlande, nach Belgien, Luxemburg und anschließend nach Frankreich. In Lothringen arbeitete er erneut als Bergmann, bis die Zechen 1944 aufgrund der herannahenden Kriegsfront geschlossen wurden

Kurzzeitig kehrte Alfred Jagusch 1944 nach Dortmund zurück, ging dann aber nach Dresden, wo er illegal lebte. Alfred Jagusch nach dem Krieg nach Bad Mergentheim. Er verstarb dort am 12. Januar 1971.

Thekla Jagusch und ihr Sohn Dieter David wurden am 30. April 1942 nach Zamość deportiert und dort ermordet.
Johanna Jagusch wurde am 30. Juli 1942 aus Dortmund mit dem Transport X/1 (Nr. 102) nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 29. September 1942 starb.

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