Salomon Heimberg, *16.7.1892 in Madfeld/Brilon
Else Heimberg, geb. Bachmann, *11.9.1893 in Mengede
Williburgstr. 6, Mengede
Die Häuser Williburgstraße 6 und 6a gehörten seit dem Ende des 19. Jahrhunderts dem Ehepaar Jakob Bachmann (*12.1.1852-12.4.1936) und Berta, geb. Lebenstein (6./16.12.1852-5.1.1933). Wie lange das Ehepaar bereits in Mengede ansässig war, ist nicht eindeutig zu ermitteln, Jakob Bachmann scheint aber 1892 nach Mengede zugezogen zu sein.
Else, die einzige Tochter des Ehepaars, heiratete am 23. Februar den Kaufmann Salomon Heimberg aus Westerholt. Salomon Heimberg war im Gegensatz zu seiner Frau nicht Mitglied der jüdischen Gemeinde, in Dokumenten wurde er als sog. „Dissident“ geführt. Nach dem Tod der Eltern wurde Else Heimberg die Besitzerin des Hauses Williburgstr. 6.
Das Haus der Heimbergs wurde von den Nationalsozialisten als sogenanntes „Judenhaus“ genutzt, in das Jüdinnen und Juden zwangsweise eingewiesen wurden, nachdem sie aus ihren Wohnungen vertrieben worden waren. Judenhäuser dienten als Sammellager, bevor ihre Bewohnerinnen und Bewohner deportiert und ermordet wurden.
Am 27. Januar 1942 ging von Dortmund aus ein Deportationstransport nach Riga. Neben einem Teil der zwangseingewiesenen jüdischen Hausbewohner wurde auch das Besitzerpaar Heimberg deportiert. Else Heimberg kam bei der sogenannten Aktion „Dünamünde“, einer Erschießungsaktion im Rigaer Ghetto im März 1942 ums Leben. Ihr Mann verblieb im Ghetto, aus dem er nicht zurückkehrte. Daher wurde vom Amtsgericht als Todeszeitpunkt für Frau Heimberg der 31. März 1942, für Herrn Heimberg der 8. Mai 1945 festgestellt.