Der jüdische Rechtsanwalt und Notar Dr. Otto Elias wurde im März 1876 in Dortmund als Sohn des Kaufmanns Adolph und dessen Ehefrau, Julie Schwarz, geboren. Einige Jahre lebte Otto in Düsseldorf, bevor er 1906 endgültig nach Dortmund zurückkehrte.
1909 heiratete er Emma, ebenfalls eine geborene Elias. Im folgenden Jahr kam das einzige Kind des Paares, Tochter Käthe, zur Welt.
Seit 1907 arbeitete der Anwalt in einer Kanzleigemeinschaft mit seinem Schwager Dr. Max Frank (siehe dazu Stolperstein ebenfalls Hansastraße 50) sowie dem Rechtsanwalt Gierlich.
Im Zuge des organisierten Boykotts von jüdischen Geschäften, Rechtsanwälten und Ärzten am 1. April 1933 wurde Otto Elias wegen Steuerhinterziehung verhaftet, seine Zulassung als Anwalt wurde ihm entzogen. Am 10. April wurde er in der Untersuchungshaftanstalt Dortmund inhaftiert und am gleichen Tag in das Gerichtsgefängnis Dortmund überstellt. Dort verstarb er drei Tage später, am 13. April 1933.
Offizielle Dokumente der damaligen Zeit nennen als Todesursache Selbstmord mittels Gift. Dies gilt heute als ausgeschlossen. Vielmehr ist sein Tod auf die Repressionen, Verfolgungs- und Haftmaßnahmen zurückzuführen. Emma und Käthe litten im Folgenden weiterhin unter den Verfolgungsmaßnahmen – während Emma 1934 den Freitod wählte, überlebte Käthe den Krieg und stellte nach dem Krieg einen Wiedergutmachungsantrag.