Kurt Dorr, *19.4.1909 in Marienwerder
Friedensplatz 1, Do-Mitte
Der Arbeiter Kurt Dorr wurde am 19.4.1909 er im westpreußischen Marienwerder geboren. 1937 lebte er in Dortmund, wo er keinen festen Wohnsitz hatte.
Zweimal lieferte ihn die Dortmunder Polizei in die Steinwache ein. Zuerst am 22. Februar 1937 wegen des Verdachts des Mordes, Umhertreibens und Verstoßes gegen § 175, der Homosexualität unter Strafe stellte. Er wurde nach drei Tagen aus der Steinwache entlassen.
Am 4. Juni 1938 wurde er erneut aufgegriffen und unter denselben Vorwürfen verhaftet.
Als Wohnungsloser passte er in die Aktion „Arbeitsscheu Reich”, in deren Rahmen durch die Kriminalpolizei auf Basis des „Grunderlasses zur Vorbeugenden Verbrechensbekämpfung” vom 14. Dezember 1937 im April und Juni 1938 mehr als 10.000 Männer als sog. „Asoziale“ in KZ verschleppt worden sind.
Nach 18 Tagen in der Steinwache wurde Dorr am 22. Juni 1938 ins KZ Sachenhausen deportiert. Hier trug er die Häftlingsnummer 5482 und wurde in die NS-Haftkategorie „Asozial“ eingruppiert.
Am 25. Januar 1940 wurde er von Sachsenhausen ins österreichische KZ Mauthausen verbracht. Dort trug er die Häftlingsnummer 2090 und wurde in die NS-Haftkategorie AZR [„Arbeitszwang Reich“] eingruppiert.
Kurt Dorr starb am 17. Februar 1940, die angebliche Ursache lautete: „Allgemeine Schwäche, Herz- und Kreislaufschwäche”.
Als Obdachloser hatte Kurt Dorr keinen Wohnsitz. Der Stolperstein liegt daher an zentraler Stelle vor dem Rathaus.