Die Jüdische Gemeinde heute
Seit der Neugründung der Jüdischen Kultusgemeinde in Dortmund nach 1945 befindet sie sich in ständiger Bewegung und Entwicklung.
Ursprünglich von Holocaust-Überlebenden gegründet, erfuhr die Gemeinde nach der Auflösung der Sowjetunion einen deutlichen Zuwachs. Als die Schranken für den freien Verkehr fielen, reisten viele Juden nach Israel, die USA oder auch nach Deutschland, um ein neues Leben zu beginnen.
Dank der Zuwanderung ist die Anzahl der Juden in Dortmund auf aktuell ca. 3000 Mitglieder angestiegen. Die Bewältigung der Integration der Neumitglieder in die jüdische und deutsche Gesellschaft bedeutete zugleich Bereicherung wie auch Herausforderung für die Gemeinde. Neue Aufgaben wurden gestellt: Soziale Betreuung und Unterstützung der oftmals älteren Neumitglieder und Heranführung an religiöse Wurzeln und Traditionen. Sprachkurse und Lerngruppen wurden schnell gebildet, das kulturelle Angebot erweitert und die Räumlichkeiten ausgebaut.
Innerhalb der jüdischen Kultusgemeinde haben sich zahlreiche Mitglieder in Interessensgruppen zusammengeschlossen. So schaffen der Frauenverein der Damen, die Sportgruppen im Makkabi Sportverein e.V., eine Reihe wohltätiger Vereine, die studentische Gruppe und das aktive Jugendzentrum „Emuna“ sowie der Seniorentreff ein buntes Gemeindeleben. Im pädagogischen Bereich haben sich die Religionsschule, mit der Möglichkeit jüdische Religionslehre als Abiturprüfungsfach wählen zu können, und die jüdischen Tages- sowie Sonntagsschule „Ahavat Israel“ für Kinder etabliert. Vor mehr als zehn Jahren wurde die jüdische Kindertagesstätte „Brücken-Kindergarten“ an der Arndtstraße feierlich eröffnet.