Max Cohn, *6.7.1866 in Sangerhausen
Ida Cohn, geb. Franke, *13.2.1872 in Alsleben
Sofie Johanna Cohn, *25.2.1916 in Hombruch
Münsterstraße 106, Do-Nord
Max und Ida Cohn heirateten am 8. August 1912 in Magdeburg-Neustadt. Das Ehepaar zog 1913 nach Hombruch, wo am 14. April 1914 der erste Sohn Heinz Cohn zur Welt kam. Bei der Geburt der Tochter Johanna Sofie wohnte die Familie in Hombruch in der Bahnhofstr. 20. Im Adressbuch des Amtes Kirchhörde findet sich 1922 die Anschrift Bahnhofstr. 26, die nach der Eingemeindung Hombruchs nach Groß-Dortmund in Harkortstraße 26 umbenannt wurde. Von Hombruch aus zog die Familie 1933 in die Münsterstraße 96 (heute Nr. 106), wo der Vater Max ein Manufakturwarengeschäft betrieb.
1941 wurden die Eltern gezwungen, in das Sammellager in der Parsevalstraße in Huckarde umzuziehen, wo Max Cohn am 8. Dezember 1941 an einem Schlaganfall verstarb.
Ida Cohn wurde am 29. Juli 1942 mit dem Transport X/1 nach Theresienstadt deportiert. Dort verblieb sie nur knapp 8 Wochen, dann wurde sie dem Transport Bq mit dem Endziel Treblinka zugeteilt. Dort ist sie wahrscheinlich direkt kurz nach der Ankunft ermordet worden.
Der Sohn Heinz meldete sich am 12. Mai 1939 nach Gut Winkel bei Spreenhagen ab. Gut Winkel war seit 1934 eine anerkannte Hascharahstätte. Dort wurden junge Jüdinnen und Juden in einem landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb auf ihre Auswanderung nach Palästina/Israel vorbereitet. Die Hascharalager wurden Anfang 1941 von den Nationalsozialisten aufgelöst oder in Zwangsarbeitslager umgewandelt.
Heinz Cohn wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau Elli, geb. Stern, und ihrer gemeinsamen Tochter Mathel Cohn (*6.12.1942, Berlin) am 19. April 1942 von Berlin aus nach Auschwitz deportiert. Dort sind sie wahrscheinlich direkt nach der Ankunft ermordet worden.
Sofie Johanna Cohn meldete sich kurz vor Kriegsbeginn am 3.8.39 nach England ab. Sie heiratete dort und trug später den Namen Reissner. Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre stellte sie für sich, ihre Eltern und ihren Bruder erfolgreiche Wiedergutmachungsanträge.