Dr. Hugo Cohen, *3.3.1876 in Castrop

Westenhellweg 91/93, Do-West

Der Arzt Dr. Hugo Cohen legte 1897 am Petrinum in Recklinghausen das Abitur ab, studierte Medizin, wurde in Freiburg approbiert und ließ sich 1906 in Dortmund als Arzt nieder. Er war als Spezial-Arzt für Haut- und Harnleiden tätig, zunächst am Ostenhellweg 50 I, 1935 als Facharzt für Haut-, Harn- und Geschlechtsleiden in der Hansastraße 30, wo er auch wohnte.

Seit 1936 wurde er mehrfach verhaftet und in die Steinwache eingeliefert. Ihm wurden Verstöße gegen § 175 vorgeworfen, der homosexuelle Beziehungen zwischen Männern unter Strafe stellte. Ob es zu einer Verurteilung kam, ist unbekannt.

1937 wurde Hugo Cohen die Kassenzulassung entzogen, Wohnung und Praxis in der Hansastraße 30 musste er aufgeben. Er lebte daraufhin bei Jeannette Wolff, einer Jüdin, die eine Pension für Jüdinnen und Juden in der Münsterstraße 40 ½ führte. Dort wurde er zusammen mit anderen während des Novemberpogroms von SA-Leuten misshandelt und daraufhin ins KZ Sachsenhausen verschleppt.

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