Albert Capell, *8.11.1893 in Rheinbach Krs. Bonn
Selma Capell, *30.6.1897 in Schönebeck/Elbe
Hermann Capell, *24.10.1923 in Hammelburg

Haydnstr. 37, Do-Nord

Die Familie Capell zog von Honnef kommend im Mai 1933 nach Dortmund in die Haydnstraße 37. Die Mutter Selma hatte bereits seit Januar 1933 in der Prinzenstr. 5 gewohnt. Mit den beiden Kindern Hermann und Johanna (*20.8.1921) lebten sie bis zum durch die Nationalsozialisten erzwungenen Umzug im Oktober 1940 in der Haydnstraße.
 
Die Tochter Johanna zog während dieses Zeitraums zweimal aus, kam aber meist nach wenigen Monaten zurück. Eine Abmeldung nach Amsterdam 1939 kann wohl als gescheiterter Emigrationsversuch angesehen werden.
 
Am 12. Oktober 1940 wurde die Familie gezwungen, in ein „Judenhaus“ umzuziehen. Sie zogen daraufhin 1942 noch einmal in die Olgastraße um. 
Der Sohn Hermann befand sich zu einer landwirtschaftlichen Umschulung in Groß Breesen bzw. Hasenfelde bei Fürstenwalde in einer Hachschara-Stätte, die jüdische Männer auf die Auswanderung nach Palästina vorbereiten sollte. Ab 1937 ist er mehrfach wieder zu- und weggezogen. Im Frühjahr 1941 verließ er aber für immer das Elternhaus.
Die Eltern Albert und Selma sowie ihre Tochter Johanna wurden am 30. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Die Tochter verlieb dort bis zur Befreiung und überlebte den Holocaust, die Eltern wurden im Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Beide wurden offiziell mit Wirkung 31. Dezember 1945 für tot erklärt.
Nach dem Krieg lebte Johanna Lederer, die in Theresienstadt den Tschechen Felix Lederer geheiratet hatte, in New York. Ihr Ehemann verstarb 1944 in Auschwitz.
 
Hermann Capell ist im Frühjahr 1941 aus Dortmund weggezogen, seitdem verliert sich seine Spur. Am 19. April 1943 wurde er von Berlin aus nach Auschwitz deportiert und zum 31. Dezember 1945 für tot erklärt.  
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