Alfred Apfel, Kaufmann, *27.11.1886 in Endenich Krs. Bonn
Hedwig Apfel, geb. Berger, *2.8.1887 in Essen

Mallinckrodtstr. 119, Do-Nord

Das Ehepaar Alfred und Hedwig Apfel ließ sich im September/Oktober 1919 in Dortmund nieder. Es hatte am 25. Juli 1919 in Bochum, dem Heimatort der Braut, geheiratet, und bezog in Dortmund ihre erste gemeinsame Wohnung. In Dortmund kamen auch die beiden gemeinsamen Kinder Günter (*2.1.1921) und Margot Regina (*24.3.1926) zur Welt.
 

Die Familie Apfel wohnte bis 1930 an der Steinstraße 6, wo sie ein Spielzeug- und Hauswarengeschäft führte. Von 1934 bis zum erzwungenen Umzug 1939 wohnte die Familie in einer Wohnung in der Mallinckrodtstr. 119.

Sie wurde im Juli 1939 gezwungen, ihr Geschäft aufzugeben und in ein „Judenhaus“ an der Münsterstraße 80 umzuziehen.

Sohn Günter musste ab Januar 1941 Zwangsarbeit bei einem Bauunternehmen leisten.
Margot Regina floh eine Woche vor Kriegsbeginn nach England. Die Eltern und der Bruder wurden am 27.1.1942 nach Riga deportiert, wo die Eltern umgekommen sind. Sie wurden mit Wirkung vom 8.5.1945 vom Amtsgericht Dortmund für tot erklärt.
Günter Apfel kam im Oktober 1944 in das KZ Stutthof und überlebte den Holocaust. Nach einem Bericht gegenüber der Wiedergutmachungsbehörde wurde er bei der Evakuierung des Lagers angeschossen und zurückgelassen, weil er nicht Schritt halten konnte. Russische Soldaten fanden und versorgten ihn. Er kehrte im November 1945 nach Dortmund zurück und war bis Oktober 1948 bei der jüdischen Gemeinde beschäftigt. Danach wanderte er in die USA aus und heiratete die Holocaust-Überlebende Emmi Rosenthal, ebenfalls aus Dortmund.

Der Stolperstein wurde am 13. August 2010 in der Mallinckrodtstraße verlegt, jedoch nicht vor dem Haus Nr. 119, sondern weiter östlich am Rand des Pausenhofs der Nordmarkt-Grundschule.

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