Familie Andres wohnte über viele Jahre in Aplerbeck.

Margarete Andres kam ursprünglich aus Skwierzyna (Polen)und heiratete den Aplerbecker Schneider und Kaufmann Josef Andres (†1935). Gemeinsam hatten sie vier Kinder: Hertha, Hildegard, Walter und Kurt, der 1901 nur 20 Tage nach seiner Geburt verstarb.

Die Töchter der Familie waren Buchhalterinnen, Sohn Walter übte unterschiedliche Berufe aus: So war er erst wie sein Vater Schneider und Kaufmann, später dann Sportlehrer und Trainer.

Alle Kinder der Familie zog es in die Ferne:

Hildegard verschlug es nach Reichenbach im Vogtland, wo sie 1934 heiratete. Später zog sie nach Berlin und heiratete nach dem Tod ihres Mannes 1942 nochmals.

Von Hertha wissen wir, dass sie gemeinsam mit ihrer Mutter 1938 ins Vogtland zog, vermutlich in die Nähe der Schwester. Auch Hertha heiratete, das Jahr der Hochzeit ist jedoch unbekannt.

Walter Andres zog mehrfach aus Dortmund fort und wieder zurück: 1933/34 siedelte er zweimal ins Saarland über und kehrte wenig später wieder nach Dortmund zurück. Vermutlich versuchte er sich so den Verfolgungen zu entziehen, da das Saarland unter der Verwaltung des Völkerbundes stand. 1938 heiratete er Emmi geb. Rosenthal und blieb gemeinsam mit ihr in Dortmund.

Walter und Emmi wurde 1941 gezwungen, in das „Judenhaus“ in der Stiftstr. 21 zu ziehen. Von dort aus wurden sie 1942 nach Riga deportiert. Über den Tod Walters gibt es nur unsichere Berichte. Er soll am 30.4.1945 auf einem Schiff während eines „Evakuierungstransport“ verhungert sein.

Auch Angaben zum Versterben der restlichen Familienmitglieder sind überliefert: Margarete Andres wurde von Berlin nach Theresienstadt deportiert, wo sie 1943 verstarb. 1943 wurde Hertha von Berlin nach Auschwitz deportiert und gilt seither als verschollen. Ebenso verhält es sich mit ihrer Schwester Hildegard. 1958 wurden beide Schwestern für tot erklärt.