Siegmund Gottschalk *12.10.1876
Martha Gottschalk, geb. Steinweg *25.8.1884
Alfred Gottschalk *17.8.1910
Wickeder Hellweg 118, Brackel
Siegmund Gottschalk stammte, anders als seine Frau Martha, nicht aus dem Dortmunder Umfeld sondern wurde in Hemer geboren.
Wo und wann er Martha kennen lernte und heiratete, ist heute leider nicht mehr bekannt. Auch zum Beruf Siegmunds finden sich keine Angaben.
Die Eheleute bekamen 1910 einen Sohn namens Alfred und scheinen dann auch in das Haus am Wickeder Hellweg gezogen zu sein.
Die Familie lebte bis 1939 gemeinsam in diesem Haus, dann wurden die Eltern jedoch gezwungen, in ein sogenanntes Judenhaus an der Museumsstraße 5 umzuziehen. Sohn Alfred ging zum gleichen Zeitpunkt nach Antwerpen.
Nachdem Siegmund und Martha zu weiteren Umzügen innerhalb Dortmund genötigt worden waren, wurden sie im Sommer 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort scheinen sie verstorben zu sein, sie gelten demnach als Opfer des Holocaust.
Der weitere Lebensweg Alfreds lässt sich bis heute nicht sicher nachvollziehen. Vermutlich lebte er bis 1940 im Centre de Réfuges Marquain les Tournaj und versuchte von dort aus die Flucht, um den vorrückenden deutschen Truppen zu entgehen. Bei seiner Flucht scheint er von den französischen Behörden aufgegriffen und im Lager Gurs interniert worden zu sein. Teile der dort internierten Juden wurden später nach Auschwitz deportiert.
Über das weitere Schicksal Alfreds ist nichts bekannt. Vermutlich verstarb er in Auschwitz oder einem der zugehörigen Außenlager.