Kollegium der juedischen Volksschule
Lehrerkollegium der jüdischen Schule: Von links stehend: Simon Grünewald, Wilhelm Buchheim (Rektor), David Stern; sitzend: Samuel Friedmann, Alice Schanzer, Meier Andorn, Helma Schanzer, Siegmund Nussbaum. Rektor Buchheim und Lehrer Stern konnten noch emigrieren, die anderen Mitglieder des Kollegiums wurden deportiert und ermordet.
Garten-der-juedichen-Schule-in-der-Lindenstraße
Garten der jüdischen Schule in der Lindenstraße 51

Jüdische Volksschule

Seit 1840 gab es eine privat geführte jüdische Elementarschule in Dortmund, an der zwei Lehrer unterrichteten. In jenem Jahr lebten etwa 100 Jüdinnen und Juden in der Stadt. Nach Errichtung der ersten Synagoge in der Straße „Am Wüstenhof“ 1854 und dem Wachsen der Gemeinde auf über 300 Seelen wurde die Schule 1858 zu einer öffentlichen jüdischen Schule erhoben.
Nach einigen Ortswechseln der kleinen Bildungsanstalt konnten die Schülerinnen und Schüler 1889 ein neues Gebäude in der II. Kampstraße 14 beziehen. Da um 1900 bereits an die 2000 Jüdinnen und Juden in der Stadt lebten, richtete die Leitung in jenem Jahr eine vierte Klasse ein. 1904 übernahm die Stadt die Finanzierung und die Verantwortung für die Schule. Ein Teil des assimilierten jüdischen Bürgertums schickte seine Kinder jedoch nicht auf die jüdische Volkschule, sondern auf städtische und christlich-konfessionelle Schulen. Bis 1930 wuchs die Zahl der Schüler auf über 300, die nun in acht Klassen unterrichtet wurden. Für eine solche Schülerzahl war das Gebäude nicht ausgelegt, sodass die Schule in jenem Jahr in die Wehrhahnschule in der nahen Lindenstraße 51 verlegt wurde, wo die Schülerinnen und Schüler auch einen Garten bewirtschaften konnten. Dem Kollegium gehörten neben dem Rektor Wilhelm Buchheim 1932 sieben Lehrer an.

Fotografie mit Beschriftung 1903 Schule Lindenstraße
Gebäude Lindenstraße 51a. Von 1930-1937 Sitz der jüdischen Schule.
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