Neue Synagoge für die wachsende Gemeinde
Der Begriff „Synagoge“ entstammt dem Altgriechischen und bedeutet „Versammlung“. Er wurde in der Antike zunächst allgemein als Bezeichnung für religiöse jüdische Versammlungen verwendet, dann auf das Gebäude übertragen, in dem diese Versammlungen stattfanden. Synagogen sind nicht nur der Ort des Gottesdienstes, sondern auch des Lernens und besonders des Schriftenstudiums. In ihrer Architektur nehmen sie häufig die Formen ihrer Nachbarschaft auf.
Die erste neuzeitliche Synagoge Dortmunds wurde 1853 fertiggestellt und geweiht. Sie stand in der kleinen Gasse „Am Wüstenhof“ nördlich der Kampstraße, zwischen der heutigen Hansastraße und dem Bissenkamp. Sie passte sich dort in Höhe und Form weitgehend dem Straßenbild an. Etwa 250 Juden Jüdinnen und Juden lebten in jenem Jahr in der Stadt, dreimal mehr als noch 20 Jahre zuvor, und das Gotteshaus bildete nun das Zentrum ihrer Gemeinde.
Die jüdische Bevölkerung Dortmunds wuchs in den folgenden vier Jahrzehnten jedoch so stark, dass eine neue, große Synagoge unentbehrlich war. Im Sommer 1900 wurden die Heiligtümer aus der kleinen Synagoge zur neuen, prächtigen Synagoge am Hiltropwall überführt.