Albert Baehr *1.9.1878
Berta Baehr, geb.Markus *1.9.1888
Lütge Brückstr. 4, Do-West
Albert Baehr stammt ursprünglich aus der Mark Brandenburg. Wann er nach Dortmund kam, ist nicht bekannt. Hier heiratete er jedoch 1902 seine erste Frau, Selma/Sara Löffler, mit der er vier Kinder hatte, von denen jedoch drei im Säuglingsalter verstarben. Lediglich Tochter Paula erreichte das Erwachsenenalter.
Das Berufsleben des Albert Baehr ist als vielfältig zu bezeichnen, so war er u.a. als Arbeiter, Putzer, Maschinist, Monteur und Elektriker tätig, bevor er sich als Elektroinstallateur selbstständig machte.
Während des Ersten Weltkriegs war er an der Westfront stationiert. Er erhielt das Eiserne Kreuz Zweiter Klasse.
Nach dem Tod seiner Ehefrau 1924 heiratete er zwei Jahre später die aus Recklinghausen stammende Berta Markus. 1927 wurde der gemeinsame Sohn Günther Markus geboren.
Familie Baehr hatte ab 1933 mit Diskriminierungen zu kämpfen, im Laufe der Zeit wurde ihr gesamtes Vermögen eingezogen. Am 10.11.1938 wurde Albert Baehr in die Steinwache gebracht und von dort aus zwei Tage später ins KZ Sachsenhausen deportiert. Am 24.11.1938 entließ man ihn wieder. Im Juli 1939 hatte er Zwangsarbeit im Tiefbau bei der Firma Ebers und Kemper zu leisten. Knapp ein Jahr später wurde auch der gerade 13-jährige Günther dort zur Zwangsarbeit herangezogen.
Die Eltern bemühten sich darum, ihren Sohn im Ausland in Sicherheit zu bringen. 1941 verließ er Dortmund um über Berlin, Frankreich, Spanien und Bilbao nach Uruguay zu seiner Halbschwester Paula zu reisen. 1967 kehrte er nach Deutschland zurück.
Albert und Berta blieben in Dortmund. Im April 1942 wurden sich nach Zamosc deportiert. Vermutlich wurden beide im Vernichtungslager Sobibor ermordet.