Der 1870 in Hameln geborene Max Frank zog um die Jahrhundertwende nach Dortmund und praktizierte dort als Anwalt. 1901 heiratete er Margarete Elias, zwei Jahre später kam der gemeinsame Sohn Heinrich zur Welt.
Seit 1906 führte er die Kanzlei zusammen mit seinem Schwager, dem jüdischen Rechtsanwalt Dr. jur. Otto Elias, die seit 1921 bis 1933 ihren Sitz in der Hansastraße 50 hatte. Max galt als einer der bekanntesten und profiliertesten Strafverteidiger im Reich. Er hatte in zahlreichen Prozessen mit politischem Hintergrund die Rolle des Verteidigers erfolgreich übernommen. Max Frank war zudem politisch in der SPD aktiv, vertrat diese sogar kurzzeitig im Frühjahr 1921 mit Sitz und Stimme im Reichstag.
Obwohl er um 1925 aus der jüdischen Gemeinde ausgetreten war, wurde er bereits im März 1933 aufgrund seiner jüdischen Herkunft und politischen Aktivität mehrmals für kurze Zeit in Dortmund in der Steinwache inhaftiert. Seine Frau erlitt infolge der Verfolgungsmaßnahmen einen Nervenzusammenbruch und musste in eine Nervenheilanstalt eingeliefert werden.
Das Berufsverbot für jüdische Anwälte, die öffentlichen Angriffe und die Behandlung in der Haft führten auch Frank laut eigener Aussage an den Rand des völligen Zusammenbruchs. Dazu trug bei, dass sein Schwager Otto Elias in der Steinwache unter bis heute ungeklärten Umständen verstorben war. Im Frühjahr 1933 verließ Max Frank daraufhin die Stadt und zog sich nach Berlin zurück, wo er im Mai 1933 den Freitod wählte.