Fanny Löwenstein, *30.5.1869 in Hörde
Julie Königsberger, geb. Löwenstein, *10.2.1871 in Hörde
Henny Königsberger, *27.7.1902 in Recklinghausen
Lilly Königsberger, *1.10.1903 in Essen
Faßstr. 22, Hörde
Die Schwestern Fanny Löwenstein und Julie Königsberger lebten gemeinsam mit deren Kindern, Henny und Lilly, in der Hörder Burgstraße 4. Das Haus gehörte bereits den Eltern der Schwestern, dem Kolonialwarenhändler Julius Löwenstein (gest. 1912) und seiner Ehefrau Rosa Löwenstein (gest. 1918). Die Tochter Fanny Löwenstein führte den Kolonialwarenhandel des Vaters weiter und ist in den Adressbüchern ab 1920 als Eigentümerin der Häuser Hörder Burgstraße 4 und 6 verzeichnet.
Eine weitere Schwester, Emilie Löwenstein, verstarb ebenfalls bereits 1914 im Alter von 40 Jahren.
Julie Königsberger, geb. Löwenstein, heiratete kurz nach der Jahrhundertwende den Kaufmann Adolf Königsberger und lebte mit ihm erst in Recklinghausen-Bruch, dann in Essen-Karnap. Nach dem Tod des Ehemanns zog sie zurück nach Hörde. Ihre Töchter Lilly und Henny, die das Elternhaus bereits verlassen hatten, zogen zwischen 1938 und 1941 ebenfalls zu ihrer Mutter und ihrer Tante nach Hörde.
Henny und Lilly Königsberger wurden am 27. Januar 1942 nach Riga deportiert. Von dort aus wurden sie am 9. August 1944 in das Konzentrationslager Stutthof bei Danzig deportiert und wurden dort am 15. Dezember 1944 bzw. am 16. Januar 1945 ermordet.
Die Schwestern Julie Königsberger und Fanny Löwenstein wurden am 29. Juli 1942 mit dem Transport X/1 nach Theresienstadt deportiert. Dort verblieben sie nur wenige Wochen, dann wurden sie am 23. September 1942 mit dem Transport Bq in das Vernichtungslager Treblinka überstellt. Dort sind sie höchstwahrscheinlich direkt nach der Ankunft ermordet worden.