Walter Friede *21.1.1885
Martha Friede, geb. Schickler *29.12.1895
Ernst Friede *11.4.1923
Cläre Friede *7.4.1924
Meta Nußbaum, geb. Friede *24.3.1889
Julius Nußbaum *5.9.1886
Margot Nußbaum *1.8.1920
Günter Nußbaum *1924

Ostenhellweg 41, Do-West

Die Geschwister Walter, Meta, Grete (*1891) und Anna (*1896) erbten das Haus am Ostenhellweg von ihren in den 1920er Jahren verstorbenen Eltern Philipp und Clara.
 
Während der älteste Bruder Walter Friede das Haus für sein Bettengeschäft und teilweise auch als Wohnhaus nutzte, zogen die beiden jüngsten Schwestern Grete und Anna nach ihren Hochzeiten aus und verließen Dortmund.
 
Walter heiratete die aus Wuppertal stammende Martha Schickler und bekam mit ihr 1893 einen Sohn namens Ernst, 1924 wurde Tochter Cläre geboren. Ernst verließ Dortmund 1938 und zog auf ein jüdisches Auswandererlehrgut bei Breslau. Danach wanderte er entweder nach Schweden oder Brasilien und später nach Israel aus.
Walter, Martha und Cläre wurden im Januar 1942 nach Riga deportiert. Martha brachte man 1944 ins KZ Stutthof, wo sie im Dezember desselben Jahres verstarb. Über den Verbleib von Walter und Cläre ist nichts bekannt. Sie gelten ebenfalls als Opfer des Holocaust.
 
Die älteste der drei Friede-Schwestern, Meta, lebte gemeinsam mit ihrem Mann Julius Nußbaum ebenfalls im Haus Ostenhellweg 41. Im Gegensatz zu Walter wohnte sie durchgehend dort. Das Ehepaar hatten zwei Kinder, Tochter Margot (*1920) und Sohn Günter. 1942 wurden Meta und Julius „nach Osten“, vermutlich Zamosc, deportiert. Dort kamen sie mit großer Wahrscheinlichkeit ums Leben.
Ihre 1920 geborene Tochter Margot floh 1938 nach Palästina und überlebte den Holocaust. Günter, der 1938 ebenfalls Vorbereitungen zur Ausreise nach Palästina traf und eine landwirtschaftliche Ausbildung in der Lausitz absolvierte, gilt heute als verschollen. Er wurde ein Opfer des Holocaust.
 
Das Haus am Ostenhellweg 41 wurde später zu einem sogenannten „Judenhaus“ umfunktioniert. Zahlreiche der Personen, die dort zwangsweise ihren letzten Wohnsitz fanden, wurden während des Holocaust ermordet.
 
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